Burnout-Prävention: Ein Leitfaden für nachhaltige Führung

Burnout ist definiert als ein Zustand seelischer Erschöpfung und des Verlusts psychischer sowie physischer Leistungsfähigkeit, begleitet von emotionaler Erschöpfung und dem Verlust positiver Empfindungen. Weltweit sind über 30 % der Bevölkerung von chronischen Schmerzen betroffen, wobei chronischer Stress eine zentrale Rolle spielt und zu hoher Morbidität sowie Fehltagen am Arbeitsplatz führt. Eine nachhaltige Führung spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention von Burnout, indem sie Arbeitsbedingungen schafft, die die Resilienz der Mitarbeitenden stärken und chronischem Stress entgegenwirken. Ursachen und Auswirkungen von chronischem Stress und Trauma. Chronischer Stress kann zu einer dauerhaften Überstimulation der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA-Achse) führen, was langfristig negative Auswirkungen wie Erschöpfung, Schlafstörungen, Angstzustände oder ein geschwächtes Immunsystem haben kann. Stress beeinflusst auch die kognitiven Funktionen; Kortisol, ein Stresshormon, das vermehrt ins Blut ausgeschüttet wird, kann das Abrufen von Erinnerungen hemmen und zu Gedächtnisschwäche führen, insbesondere bei chronischem Stress. Unbewältigter chronischer Stress kann sogar zu einer Schrumpfung des Hippocampus führen, einem Hirnbereich, der für Gedächtnis und Emotionen wichtig ist, und ist mit Depressionen verbunden. Traumatische Erfahrungen, oft in der frühen Kindheit, können ebenfalls unbewusst im Gedächtnis gespeichert werden und zu strukturellen und funktionellen Veränderungen im Gehirn führen. Trauma ist nicht nur das Ereignis selbst, sondern die innere Reaktion darauf, die zu einer Trennung vom Selbst, Problemen im Umgang mit Emotionen und Beziehungen sowie einer Dysregulation des autonomen Nervensystems (ANS) führen kann.Der Einfluss des Autonomen Nervensystems (ANS)Das ANS steuert unseren Gedankenstrom (Mindset) und kann unser Verhalten blitzschnell ändern; es benötigt nur etwa 150-200 Millisekunden für eine komplexe Reaktion. In einem Zustand der Schutzsuche (sympathischer Mobilisierung oder dorsal-vagalen Shutdowns) ist das Überleben das einzige Ziel, während in einem Zustand der Verbundenheit (ventral-vagaler Regulation und sozialer Verbundenheit) Gesundheit, Entwicklung und Wiederherstellung möglich sind. Führungskräfte sollten die Fähigkeit besitzen, autonome Zustände bei sich und ihren Mitarbeitenden zu erkennen und zu regulieren.


 Strategien für nachhaltige Führung und Burnout-Prävention

  1. Fokus auf Selbstwirksamkeit und Kontrolle: Studien zeigen, dass Menschen Stress besser bewältigen, wenn sie glauben, die Situation kontrollieren zu können. Unternehmen, in denen Mitarbeitende ihre Arbeit selbst einteilen können, verzeichnen deutlich weniger Fehlzeiten durch Stress. Eine Führungskraft sollte daher Autonomie und Handlungsspielraum fördern, um die Stress-Sensitivität zu verringern.
  2. Stärkung der Resilienz: Resilienz, die seelische Belastbarkeit und Widerstandskraft, kann durch Bewegung und andere mentale Trainingsprogramme gestärkt werden. Eine unterstützende Umgebung und das Bewusstsein, sich selbst helfen zu können (Selbstwirksamkeit), sind entscheidend.
  3. Förderung von Entspannung und Achtsamkeit:
    • Entspannungstechniken: Methoden wie die Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training oder imaginative Übungen können Stress abbauen.
    • Achtsamkeitsmeditation: Dies kann die Gehirnfunktion nachhaltig verändern, zu mehr Zufriedenheit und weniger Anspannung führen und die Überaktivität des Mandelkerns (Amygdala) dämpfen, der bei Stress und Angst aktiv ist.
    • Vagusbremse: Die Selbstaktivierung der Vagusbremse, z.B. durch eine 4-4-4-4 Pulsschlag-Atmung, kann die Fähigkeit unterstützen, zwischen Aktivität und Ruhe zu pendeln und den Vagusnerv, den wichtigsten Nerv des Parasympathikus, zu stimulieren.
  4. Hypnose als unterstützendes Tool: Hypnose und Selbsthypnose können zur Stressbewältigung, Schmerzlinderung und Angstreduktion eingesetzt werden. Die OMNI HypnoDoc® und HypnoNurse® Ausbildungen schulen Mediziner und Pflegepersonal im Umgang mit Patienten, um Genesungszeiten zu verkürzen und den Medikamentenbedarf zu reduzieren. Hypnose kann emotionale Lasten abbauen und den Zugang zu blockierten Erinnerungen verbessern.
  5. Trauma-informierte Führung: Ein Verständnis der Auswirkungen von Trauma auf Individuen und die Gestaltung medizinischer, pädagogischer und therapeutischer Prozesse entsprechend sind notwendig. Dies hilft, Schamgefühle zu reduzieren und Veränderungen im Inneren zu initiieren.

Nachhaltige Führung bedeutet, die psychische und physische Gesundheit der Mitarbeitenden als grundlegende Voraussetzung für Erfolg anzuerkennen und präventive Strategien zu implementieren, die weit über die reine Symptombehandlung hinausgehen. Es geht darum, ein Umfeld zu schaffen, das Sicherheit, Verbundenheit und die Möglichkeit zur Co-Regulation fördert, um ein flexibles Navigieren in der autonomen Hierarchie zu ermöglichen.